Aktien im Vergleich mit Zins-Geldanlagen, Gold und Immobilien

Um die Vor- und Nachteile von Aktien bestimmen zu können, habe ich mir Gedanken gemacht, welche Alternativen es gibt, sein Geld anzulegen. Neben speziellen Geldanlagen, die ich kurz erwähnen werde, erscheinen mit vor allem verzinsliche Geldanlagen, Gold und Immobilien als sinnvolle Alternativen. Ebenfalls können sie sinnvolle Ergänzungen zu Aktien sein.

Spezielle Geldanlagen, Sachwerte

Es gibt sehr speziellen Anlageformen wie Kunst, Oldtimer, Weine oder Briefmarken. Dabei geht es normalerweise nicht nur um die reine Geldanlage, sondern auch um eine Leidenschaft beim Sammeln. Hier werde ich nicht weiter drauf eingehen. Im Folgenden wende ich mich den Anlageformen zu, bei denen es stärker um das Anlegen von Geld geht.

Verzinsliche Geldanlagen

Für sein Geld Zinsen zu bekommen, funktioniert zum Beispiel, wenn man es anlegt als Festgeld oder Tagesgeld. Auch auf dem Sparbuch oder mit Anleihen kann man Zinsen für sein Erspartes kassieren. Ein Vorteil von verzinslichen Geldanlagen ist, dass die Gewinne durch Zinsen sehr gut kalkulierbar sind. Im Gegensatz zu Aktien, deren Wert an der Börse ständig steigt und fällt, erzielt man hier vorher vereinbarte Zinserträge. Dadurch ist die verzinsliche Geldanlage für viele Menschen einfacher. Ein Nachteil ist, dass die Zinsen meistens deutlich niedriger sind als die Kursgewinne von Aktien.

Wann Zinsen sich lohnen

In Zeiten von geringer Inflation und hohen Zinsen sind verzinsliche Geldanlagen natürlich sehr empfehlenswert. Je niedriger die Zinsen sind und je schneller die Inflation voran schreitet, um so attraktiver werden Geldanlagen in Aktien.

Inflation und Ausgabe junger Aktien

Ein weiteres Manko von Geld ist, dass es von den Notenbanken beliebig nachgedruckt werden kann und dass es deshalb einer Inflation unterliegt. Vorhandenes Geld wird dabei schleichend entwertet. Das ist bei Aktien so nicht möglich. Auch Aktiengesellschaften können zwar junge Aktien ausgeben. Aber dadurch steigt gleichzeitig das Eigenkapital des Unternehmens. Und dieses zusätzliche Eigenkapital wird eingesetzt, mehr Gewinne zu machen. Beim Gelddrucken der Notenbanken steht zusätzlichem Geld dagegen keine Gegenleistung gegenüber.

Fazit: Zinsen vs. Aktien

Zinsbringende Geldanlagen sind einfacher als Aktien. Durch niedrigen Zinsen und hoher Inflation sind die Gewinnaussichten von Aktien allerdings deutlich höher.

Gold

Gold ist ein begrenzt vorhandener Rohstoff, für den Menschen seit Jahrhunderten bereit sind, viel Geld zu bezahlen. Begrenztheit ist der wahrscheinlich wichtigste Vorteil gegenüber Geld. Ein Wertverlust durch Inflation wie beim Geld ist bei einem Rohstoff wie Gold nicht möglich. Gold ist vor allem dann begehrt, wenn das Finanzsystem schwächelt und die Inflationsrate hoch ist. Die Entwicklung des Goldpreises ist deshalb aber kaum vorhersehbar. Langfristig kann man davon ausgehen, dass Geld immer weiter durch eine Inflation entwertet und der Goldpreis steigen wird.

Gold im Vergleich zu Aktien

Ein weiterer Nachteil von Gold ist, dass es sich nicht vermehrt, wenn man es besitzt. Aktien repräsentieren dagegen einen Anteil an einem Unternehmen und dieses Unternehmen kann durchaus wachsen während man Aktienanteile daran hält. Unternehmen können neue Märkte erschließen, ihre Prozesse verbessern und höhere Gewinne erzielen. Über kurz oder lang werden solche Verbesserungen auch den Kurs der Aktien wachsen lassen. Diese Verbesserungs- und Wachstums-Eigenschaften kann Gold nicht bieten.

Fazit: Gold vs. Aktien

Gold hat, genau wie Aktien den Vorteil gegenüber Geld, dass es nicht an Wert verliert, wenn das Geld an Wert verliert. Im Vergleich zu Aktien ist Gold aber passiv und verbessert sich nicht mit der Zeit.

Immobilien

Immobilien werden von vielen Geldanlegern bevorzugt, weil sie dabei etwas „handfestes“ haben. Man muss allerdings auch sagen, dass normale Aktien ebenfalls für etwas „handfestes“ stehen. Denn die Unternehmen, von denen man Aktien hält, sind ebenfalls real existent. Dadurch, dass man nur einen Teil des Unternehmens mit seinen Aktien hat, bringt eigentlich keinen Nachteil bezüglich der „Handfestigkeit“. Ganz im Gegenteil: Aktien an der Börse sind super einfach handelbar. Für Immobilien dagegen muss erst mal ein Käufer gefunden werden, wenn man sie los werden will.

Die Lage einer Immobilie

Ob eine Immobilie sich als Geldanlage lohnt, hängt sehr von der Lage ab. Ist die Nachfrage in einer Gegend hoch, so lassen sich normalerweise auch gute Mieteinnahmen erzielen. Leider können sich solche Nachfragen oft stark verändern und im schlimmsten Fall steht eine Immobilie leer und verursacht dabei Kosten.

Probleme, die bei Immobilien auftreten können

Bei einer Inflation steigen auch die Kosten zum Betreiben einer Immobilie. So lange man als Vermieter imstande ist, diese Kosten an seine Mieter weiterzugeben, ist für einen selbst alles ok. Aber wenn beispielsweise der Mietvertrag das verhindert oder wenn die Mieter sich keine höheren Mieten leisten können oder wollen und lieber ausziehen, dann ist es oft eben nicht möglich, höhere Kosten so einfach auf sie zu übertragen.

Ein weiteres Manko von Immobilien ist, dass man mit ihnen räumlich gebunden ist. Aktien kann man von überall auf der Welt über´s Internet handeln.

Fazit: Immobilien vs. Aktien

Immobilien sind schlechter handelbar und binden ihren Eigentümer oft räumlich. Ob man gute Gewinne macht, hängt vor allem von der Lage ab.

Fazit

Aktien sind natürlich kein Wundermittel und alle erwähnten Anlagemöglichkeiten haben ihre Vorteile. Für Leute, die bereit sind, sich damit auseinanderzusetzen, erscheinen mir Aktien dennoch als lohnenswerte Investitionsmöglichkeit mit vielen Vorteilen.

Es ist sinnvoll, zu streuen

Bei Aktien sollte man sein Risiko streuen und nicht nur „auf ein Pferd“ setzen. Genauso kann es sinnvoll sein, nicht nur auf Aktien zu setzen, sondern auch hier sein Risiko auf mehrere Formen der Geldanlage zu streuen.

Jeder Börsentrader wird sich in schlechten Börsen-Monaten freuen, wenn er nicht all sein Geld in Aktien, sondern auch einen Teil in Anleihen und Gold investiert hat. Und jeder Vermieter wird sich freuen, noch ein paar Aktiengewinne zu haben, wenn seine Mieter kündigen und seine Wohnung leer steht.